TEN – Tradi­tio­nelle Euro­päische Natur­heil­kunde

Geht es um ganzheitliche Medizinsysteme, muss man nicht immer nach Asien blicken – auch in Europa gibt es eine lange Heiltradition, die sich im Laufe von 3 Jahrtausenden entwickelt hat. Germanische Heiler und keltische Druiden, Hippokrates von Kos, Galen von Pergamon, Avicenna, Hildegard von Bingen, Paracelsus und Sebastian Kneipp sind nur einige Meister und Vorreiter unserer abendländischen Heilkunde.

Konstitution und Temperament
In dieser Lehre gibt es 4 grundlegende Konstitutionstypen, die so genannten „Temperamente“: den Sanguiniker, den Choleriker, den Melancholiker und den Phlegmatiker.

Die Temperamente-Lehre
Es sind sehr unterschiedliche Charaktere, die sich in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Heilpflanzen, Wasser und Lebensordnung unterscheiden. Ihre typgerechte Gesundheitsvorsorge ist Ziel einer Therapie nach Grundsätzen der Traditionellen Europäischen Medizin.

Zu den naturheilkundlichen Maßnahmen der TEN gehören:

  • Biochemie nach Wilhelm Heinrich Schüßler

  • Kneipp’sche Wasseranwendungen, Wickel und Auflagen

  • Schwitz- und Ausleitungskuren über die Haut

  • Fasten nach Hildegard von Bingen

TEN Traditionelle Europäische Naturheilkunde

Zu den naturheilkundlichen Maßnahmen der TEN gehören außerdem:

  • Trockenes und blutiges Schröpfen, Schröpfmassage
    Über bestimmten Hautarealen wird mit Hilfe eines Glases ein Unterdruck erzeugt. Die Haut wird stark angesaugt und auf diese Weise stimuliert und stärker durchblutet.
    Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vor dem Ansaugen mit einer kleinen Blutlanzette angepiekst, so dass an der Stelle ein Mini-Aderlass entsteht.

  • Baunscheidtieren
    Auch hier wird die Haut mechanisch angestochen und ein histaminhaltiges Öl einmassiert. Dadurch entsteht eine lokale Reaktion, die über das vegetative Nervensystem die inneren Organe anregen kann.

  • Einsatz von Blutegeln
    Dies ist eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Durch den Biss des Blutegels werden wirksame Substanzen (z. B. Hirudin) an den Körper abgegeben, die gerinnungshemmende, antientzündliche und antirheumatische Effekte haben.

  • Nutzen von Cantharidenplastern
    Das Gift der Spanischen Fliege (Cantharis) wird über ein Pflaster auf die zu behandelnden Hautareal aufgebracht, wo es die Durchblutung und den Lymphfluss fördert. Es bildet sich eine Blase, deren Inhalt reinjiziert werden kann.

  • Aderlass
    Die wichtigste Therapieform der Antike hat sich bis heute erhalten. An den Tagen nach Vollmond werden 100 bis 300 ml venöses Blut entnommen, was blutdrucksenkend wirken kann; ebenso kann er die Fließeigenschaften des Blutes verbessern.

  • Nasenrödern
    Hier werden die Nerven im Nasenraum mit einem ölgetränkten Wattestäbchen stimuliert. Da auch der Naseninnenraum eine Reflexzone darstellt, kann so die Funktion innerer Organe beeinflusst werden.

Da ich alle aufgeführten Therapieformen während der Ausbildungs-Praxistage am eigenen Leib erfahren habe, kann ich sagen, dass diese nichts für Feiglinge sind! Es sind sehr invasive Verfahren, die es in sich haben. Es können Pusteln, Hautrötungen und Petechien entstehen, es bilden sich mit Lymphe gefüllte Blasen – und den Anblick eines Blutegels muss man erstmal aushalten…

Der Biss eines Blutegels blutet sehr lange nach, die Wunde kann sich nach Verschluss – oft nach zu viel Bewegung – erneut öffnen, danach kann die Bisswunde längere Zeit jucken (bei mir waren das 14 Tage!). Es dauert lange, bis der Biss ganz verheilt ist, manchmal bleibt auch eine kleine Narbe.

Die TEN bietet ausgesprochen gute Verfahren, um wieder Bewegung in das System zu bringen. Blockaden und Verhärtungen können sich lösen – πάντα ῥεῖ -panta rhei – alles fließt wieder. Eine Entlastung ist deutlich über einen längeren Zeitraum spürbar.

KIRSTN MARIA HÄFFNER

Zeit für Ihre Gesundheit – ganzheitlich.

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