Osteopathie – Heiligen Raum betreten

Cranio-Sakrale Körperarbeit ist eine sehr sanfte Methode, die sich über leichte Berührung in die Bewegungen des Körpersystems eines Menschen hineinfühlt.

Dieses System besteht aus verschiedenen Ebenen:

  • Bewegungsapparat = Knochen, Muskeln und deren Faszienverbindungen
  • Liquor = Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
  • Membranen (Beckenboden, Zwerchfell, Übergang am Hals, Falx cerebri, Tentorium cerebelli) und
  • Nervensystem.

Durch vielerlei Erlebnisse (z. B. Unfall, Verletzung, Schock, Narkosen, Operationen, körperliche und seelische Gewalt), aber auch durch andauernden Stress kann die Kommunikation dieser Systeme untereinander unterbrochen werden.

Ziel der Cranio-sakralen Körperarbeit ist es, diese Verbindungen untereinander wieder herzustellen und ins Gleichgewicht zu bringen, so dass Spannungen gelöst und eingefahrene, falsche Bewegungsmuster verändert werden können.

Mit Hilfe der CSO lassen sich traumatische Erlebnisse ebenfalls gut behandeln (Trauma-Arbeit nach Peter Levine, Polyvagal-Theorie).

Cranio-sacrale Körperarbeit

Die Cranio-sacrale Körperarbeit wird erfolgreich angewendet (nach Daniel Agustoni):

  • zur Behandlung von chronischen Beschwerden wie Rückenschmerzen, Gelenkproblemen, Hexenschuss, nach Schleudertraumen, Verstauchungen und anderen Verletzungsfolgen
  • bei Kopfschmerzen/Migräne, Nasennebenhöhlenentzündungen, Mittelohr- und Mandelentzündungen, Schluckbeschwerden, Schwindel und Tinnitus
  • zur Kiefergelenkstherapie bei Kieferknacken, Zähneknirschen, Mundöffnungsstörungen, bei Zahnfehlstellungen, Über-/Unterbiss
  • bei chronischen Blasenentzündungen, Inkontinenz, Nierenproblemen, Prostatabeschwerden
  • bei Vernarbungen und Verwachsungen nach Operationen
  • bei Schlafproblemen, Verdauungsbeschwerden, vegetativen und organischen Störungen
  • allgemein bei Menschen, die beruflich und/oder privat stark gefordert sind,

kurz: bei allem, was Entspannung sucht.

Spezielle Anwendung findet die CSO

  • bei Schwangeren zur Geburtsvorbereitung, während und nach der Geburt sowie im Wochenbett
  • für den Start ins Leben beim Neugeborenen
  • bei Sprach- und Lernstörungen, Hyperaktivität von Kindern und Jugendlichen.

Vegetative Integration

Bei dieser Behandlung steht das Vegetative Nervensystem (VNS) ganz im Mittelpunkt. Sie fußt auf der Polyvagal-Theorie von Stephen Porges, und es fließen Techniken aus der Trauma-Therapie nach Steven Levine, Deb Dana und Stanley Rosenberg mit ein.

Die 3 Teile des VNS – dorsaler und ventraler Ast, Sympathikus/Parasympathikus – sind seit Urzeiten für unser Überleben zuständig. So sorgt der ventrale Ast für gute Kommunikation und Verbindung mit unseren Mitmenschen, wenn wir uns geborgen und sicher fühlen. Der dorsale Ast sorgt dafür, dass wir wieder in Fluss kommen (Homöostase), wenn wir einen Schock erlebt haben (Erstarrungs-Reaktion, „Totstellen“), der Sympathikus verarbeitet akute Stressreaktionen.

In dieser Behandlung gehen wir in Kontakt mit den 3 Ästen des VNS mit dem Ziel, eine Regulation (wieder) möglich zu machen. Dies nutzen wir als Ressource, um in das Gefühl von Schutz und Sicherheit zu kommen, das Entspannung und Erleichterung möglich machen kann.

Osteopathie für Kinder und Babys

Unsere Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis. Gerade bei Geburten mit Komplikationen (Geburtsstillstand, die Nabelschnur hatte sich um den Hals gewickelt) verschieben sich oft Knochen, Kieferknochen oder Schädelplatten minimalst gegeneinander, was nach der Geburt des Babys vielerorts im Körper zu einem Druckgefühl und Spannungen führen kann. Daher macht es Sinn, Neugeborene mit Cranio-sakraler Körperarbeit zu behandeln, um das System in die Entspannung zu bringen.

Geburtstraumen (Kaiserschnitt, Zangengeburt) können jedoch in jeder Lebensphase behandelt werden, so auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. So ist es nicht selten, dass Erwachsene z. B. nicht gerne am Kopf berührt werden oder Mützen tragen, wenn sie mit einer Zange auf die Welt geholt wurden.

Weitere Anwendungsgebiete:

  • Skoliosen und Hüftdysplasien
  • Verdauungsstörungen bei Spuckkindern
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Lern- und Konzentrationsstörungen
  • Hyperaktivität/ads

Viszerale Osteopathie/Organ-E-Motion

„Was unser Bewusstsein nicht be- oder verarbeitet, geht in die Körperlichkeit, d. h. wenn wir unsere Emotionen nicht ausleben, werden sie im Körper gespeichert und führen dort zu Bewegungslosigkeit und Erstarrung.“

Als eine Erweiterung der Cranio-sacralen Körperarbeit arbeite ich in einer Organ-E-Motion-Sitzung mit einem Körperorgan (Lunge, Herz, Nieren, Darm, Leber/Galle, Magen, Milz, Blase) und den diesem Organ zugeordneten Körperdrüsen (Schilddrüse, Pankreas, übrige Hormondrüsen).

Der Kontakt zum Gewebe und vor allem dessen Verbindung zu emotionalen Aspekten bilden den zentralen Teil dieser entlastenden Körperarbeit.

Wir können in Kontakt gehen mit den unverarbeiteten Gefühlen, die in den Organen gespeichert sein können, und die dabei bewusst werden dürfen, was eine tiefe Entspannung des gesamten Organismus ermöglicht.

Die Organe/Drüsen und ihre zentralen Themen

Lunge
Herz
Niere
Darm
Leber/Gallenblase
Magen/Milz
Geschlechtsorgane/Blase
Hormondrüsen
chronischer Kummer
Freudlosigkeit, plötzlicher Schock
Angst, Schuldgefühle
Verlorenheit, Perfektionismus
Wut, Ablehnung
heimatlos, niederer Selbstwert
Scham, Selbstmitleid
Erniedrigung, Verleugnung
„Der Osteopath heilt nicht.
Er hilft bei der Selbstheilung.“